Nach vielen Eintagesrennen in ganz Deutschland stand nun am vergangenen Wochenende ein
ganz besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Wir waren zu
einer Drei-Etappenfahrt („Grand Prix du Jumelage“) in Baunatals Partnerstadt
Vire in der Normandie eingeladen. Dass wir auch bei einer so schweren Rundfahrt mit Frankreichs Spitzenamateuren mithalten können, zeigten Axel Hauschke,
Philipp Sohn, Enrico Oglialoro, Stefan Arndt und Falk Hepprich von Anfang an.
Als krönenden Abschluss konnte Routinier Axel Hauschke auf der letzten Etappe
dann einen souverän herausgefahrenen Sieg vor vielen hundert Zuschauern in Vire
landen. In der Teamwertung errangen die Melsunger Radsportler einen
hervorragenden dritten Platz unter 17 teilnehmenden Mannschaften.
Stärkstes
ausländisches Team
Bereits auf der ersten Etappe über 114 Kilometer mit vielen
steilen Anstiegen gelang es Hauschke in die Spitzengruppe zu kommen, die zwischenzeitlich
einen mehr als zweiminütigen Vorsprung herausfuhr. Am Ende dieser Etappe
sprintete er auf Platz sechs. Damit war klar, dass auf den beiden einen Tag
später folgenden Etappen alle Kräfte seines Teams mobilisiert werden mussten,
um ihn am Ende auch im Gesamtklassement vorn zu platzieren. Das gelang
bravourös: Fünfter auf der zweiten Etappe am Sonntagmorgen über 60 Kilometer
und schließlich der Sieg am Nachmittag in Vire beim
80-Kilometer-Rundstreckenrennen. In der Gesamtwertung sprang damit Platz vier
heraus. „Eine tolle Erfahrung mit dem Regio Team bei dieser Rundfahrt dabei zu
sein. Und für mich offenbar ein gutes Pflaster: Vor zehn Jahren habe ich hier
schon einmal teilgenommen. Damals konnte ich das Bergtrikot gewinnen.“ Und
einen weiteren Preis brachte Hauschke
nun mit nach Nordhessen: Er wurde mit dem Sonderpreis für den besten
ausländischen Fahrer ausgezeichnet, das Regio Team wurde für seine bravouröse
Teamleistung als stärkste ausländische Mannschaft prämiert. In der
Einzelwertung landeten Sohn, der 10. in der Bergwertung wurde, auf Rang 19 und
Oglialoro auf dem 23. Platz.
Radsportbegeisterung
und Gastreundschaft
Für Youngster Oglialoro, der sich auf der letzten Etappe
sogar noch unter den ersten Zehn platzieren konnte, war es die erste Teilnahme
an einer solchen Rundfahrt: „Die Rennen waren total hart, ich war mehr als
einmal an der Grenze, aber wir haben super zusammengearbeitet.“ Und der
erfahrene Hepprich, der zuvor bereits an mehr als zehn Rundfahrten teilgenommen
hatte, merkte an: „Diese gehörte zu den härtesten. Die Franzosen fahren bei
solch profilierter Topographie ganz anders als wir in Deutschland. Bergauf mit
Vollgas, immer alles was geht. Bergab und in der Ebene geht man es dagegen
lockerer an. Ungewohnt war für uns auch der sehr raue Asphalt, was mehr
Kraftauswand als bei den Rennen in Deutschland bedeutet.“
Doch letztendlich waren alle begeistert, nicht nur von den
Erfahrungen bei der Rundfahrt, sondern auch von den Rahmenbedingungen: Der
außergewöhnlichen Radsportbegeisterung der Franzosen und der überschwänglichen
Gastfreundschaft, die die Melsunger in Baunatals Partnerstadt genossen. Ein
Entschluss stand am Ende fest: Beim nächsten Grand Prix du Jumelage will man
wieder dabei sein.
Berichte zum Rennen bei der HNA und SEK-News.de